in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
„und wie der gute Hirt durchs Leben gehen.“ (J.K.) lautete das Motto, unter dem sich 25 Männer in Aulendorf zu den Besinnungstagen einladen ließen. „Was heute in den Firmen zu Teamwork und Mitarbeiterführung gelehrt wird, hat Pater Kentenich schon vor Jahrzehnten gewusst und als guter Hirte vorgelebt. Das begeistert mich, hier fühle ich mich wohl“, so Jens B., der zum ersten Mal bei den Besinnungstagen war und auch gleich das Liebesbündnis mit der Gottesmutter geschlossen hat. „Die Besinnungstage in Aulendorf bieten eine besondere Atmosphäre“, fasste Alois B. seine Eindrücke zusammen. „Hier kann ich mir Kraft holen für die Familie und meinen Alltag!“ 20170106 BesinnungtageMaenner Maennerliga 931

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Ein neues Männerbild

Pfarrer Jörg Simon aus dem hessischen Dreieich führte zum ersten Mal als geistlicher Standesleiter der Männerliga und Exerzitienmeister durch die Besinnungstage. Anhand von drei grundverschiedenen Männern zeichnete er Möglichkeiten eines modernen Männerbildes: Der Pallottiner Pater Franz Reinisch, ein Märtyrer der Gewissenstreue, der den Eid auf Hitler versagte und dafür mit dem Tod bestraft wurde; Papst Franziskus, der nicht müde wird, die Barmherzigkeit Gottes in den Mittelpunkt kirchlicher Verkündigung zu stellen, und der neue US-Präsident Donald Trump, der mit seiner Wortwahl Schemata bedient, die auf Neid und Unversöhntheit bauen.

„Wo Gott lebt, ist eine Taborwelt. Im Gegensatz zur diesseitigen Welt, wo nur der eigene Vorteil zählt. Neue Männer machen die Gotteswelt wieder sichtbar, in dem sie Gottes Wirken sichtbar werden lassen“, so Pfr. Simon in einem seiner Vorträge. Er ermutigte die Männer, „den ganzen Mann zu entfalten mit allen Gaben, die er in Sie hineingelegt hat“. Ein Vater und guter Hirte zeige sich in der Art und Weise, wie er auf andere zugehe und mit ihnen umgehe. Wenn uns jemand unsympathisch sei, könnten wir die originelle Art des anderen in den Blick nehmen und ihm mit allen Sinnen des Wohlwollens begegnen. Der gute Hirte werde erfahrbar als Abbild des barmherzigen Vaters, als Brückenbauer mit Sendungsbewusstsein, als Diener für andere.

Was das Liebesbündnis bedeutet

In der stillen Zeit wurden die Männer dann dazu angeleitet, ihr Leben in den Blick zu nehmen, um in der Erfahrung Gottes als guten Hirten zu wachsen. Denn Heilungserlebnisse schaffen neue Antriebskräfte. Diözesanleiter Franz Bradler erklärte, was das Liebesbündnis für ihn persönlich bedeutet: „Es bringt Licht in meinen Tag und damit Erleuchtung. Die tägliche Geistliche Tagesordnung trainiert mich – und meine Selbsterfahrung. Ich bekomme für mich Rückmeldung, was ich gut mache. Es stärkt mich in meinem Persönlichen Ideal, Leuchtturm für andere zu sein und damit Hirte zu sein. Ich habe gelernt, zu danken – für alles Erlebte, Geglückte, Missglückte und Unsichere. Ich kann Tiefen und Sorgen überwinden, in dem ich sie in die Hände der Gottesmutter lege“. Die neue Jahreslosung für 2017 „Bereit für IHN“ bringt die Wirkung des gelebten Liebensbündnisses auf den Punkt.

Neben den Vorträgen, der Feier der Heiligen Messe, Zeiten der Stille, der Beichte und der Anbetung, fanden auch der Austausch und das Gespräch seinen gebührenden Rahmen. Der neue Abteilungsführer Dieter Köhler aus Weingarten dankte für erfüllte Tage und freute sich auf das Wiedersehen 2018: Die nächsten Besinnungstage finden vom 3. – 6. Januar 2018 statt, im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe bereits vom 7. – 10. Dezember 2017.