in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

 

70 Jahre Schönstattheiligtum Ulm

Das Regioheiligtum in Ulm-Söflingen liebevoll das Käpelle genannt, feiert Jubiläum. Nicht 50 Jahre oder 60 Jahre wie die meisten Heiligtümer in Deutschland, sondern 70 Jahre steht die Kapelle oben am Berg mit Blick über die Stadt Ulm. Dieses Ereignis soll gefeiert werden und zwar am Sonntag, den 28. Mai 2017 um 14.00 Uhr mit einem Festgottesdienst mit dem Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung, Pater Güthlein. Anschließend an den Gottesdienst findet das Familienfest mit Kaffee und Kuchen und Kinderprogramm im großen Festzelt auf dem Käpellesgelände statt. Am Vorabend des großen Tages steigt dort um 19.30 Uhr ein Konzert mit Wilfried Röhrig und seiner Band mit Liebesliedern aus seinem Programm "Trag mich".Das soll ein Abend der Begegnung von Jung und Alt werden mit gemütlichem Ausklang.

Seit mehreren Jahren wird jedes Frühjahr das sog." Käpellesfest" gefeiert - meist im kleineren Rahmen, aber mit Begeisterung, außer es ist ein Jubiläum, so wie dieses Jahr. Das zeigt, dass es um unser Heiligtum ein reges Leben gibt. Nicht ganz so zahlreich wie vor 70 Jahren, als zu den Andachten mehrere hundert Personen kamen. Aber es gibt immerhin auf männlicher wie weiblicher Seite Jugendgruppen, die u.a. jährlich ein gut besuchtes Zeltlager bzw. eine Ferienwoche anbieten. Weiterhin gibt es Familiengruppen, Pilgerheiligtumskreise und zahlreiche Müttergruppen, welche die tragende Stütze der Regio darstellen. Im Programm sind eine wöchentliche Abendmesse am Montag, Maiandachten, Elternsegen in verschiedenen Pfarreien, der Tag der Frau und der Regiotag.

Das Ulmer Heiligtum ist das erste und damit auch das älteste Filialheiligtum in ganz Deutschland. Es wurde von der damaligen Schönstatt-Mädchenjugend initiiert und gleich nach dem Krieg aus den Trümmern der weitgehend zerstörten Stadt Ulm aufgebaut. Die Mädchen hatten schon seit 1944 die Idee für ein eigenes Kapellchen. Ein Jahr später errichteten sie einen Bildstock auf einem Grundstück, das von Familie Bezler zur Verfügung gestellt wurde. Am 16. Mai 1946 kam Pater Kentenich zum Bildstock. Er sagte, als er von dort aus das Ulmer Münster erblickte: "Seht das Ulmer Münster. Es ist wie ein Finger, der nach oben zeigt." Er traf damit das tiefste Anliegen der Jugend, dass Ulm mit seinem Marienmünster und die ganze Umgebung heiliges Marienland werde. Solchermaßen ermutigt, wurde im Juli der erste Spatenstich gesetzt. Die Mädchen holten jeden Abend nach der Arbeit mit Handwagen die Steine aus der Stadt. Die Mannesjugend hatte das Bauen übernommen ohne dass eine Baufirma beteiligt gewesen wäre. Am 15. Mai 1947 war dann die feierliche Einweihung durch den Pfarrer von Söflingen. Die Kapelle bekam nicht die Originalform des Urheiligtums. Das hatte drei Gründe:

  • In Schönstatt lehnte man damals den Nachbau von originalgetreuen Heiligtümern ab.
  • Die Baugenehmigung war verbunden mit dem Bau eines Gruppenraums im Dachgeschoss.
  • Die Originalform hielt man für die damaligen vielen Besucher zu klein.

Von allen Gliederungen wurden Symbole eropfert und angebracht. Erst 1970 wurde der Name der Kapelle in einem längeren Prozess gefunden: Es sollte das "Heiligtum der Treue" sein. Dieser Name weist auf unsere reiche und gesegnete Geschichte der letzten 70 Jahre hin aber auch auf unsere Sendung, die in der Treue zum Liebesbündnis aber auch in der Treue zu unserem Vater und Gründer Pater Josef Kentenich ihren Ausdruck finden soll. Am 7. Mai 1972 wurde die Gottesmutter in der Kapelle gekrönt und am Bild eine Krone angebracht mit der Aufschrift "Treue um Treue".

Im Sinne der Sendung dieses Heiligtums wollen wir uns weiter einsetzen für unsere engere und weitere Heimat, damit die Verheißung unseres Gründers Wirklichkeit wird: "Soweit der Blick reicht, so weit möge der Einfluss der Gottesmutter reichen." An alle Interessierten und Neugierigen aus Nah und Fern ergeht herzliche Einladung zum Festwochenende am 27./ 28. Mai 2017.

Käppele Ansicht 01  REGU1946 09 Richtfest Kapelle   Logo Regio Ulm Alb Donau

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Bericht: Bernhard Hyneck

Fotos: Georg Schick / Regioarchiv