in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

 

"Hauptsache Liebfrauenhöhe"

Die Wetterprognosen sind schlecht: kühle Temperaturen und sehr hohe Regenwahrscheinlichkeit. „So können wir nicht starten“, meint Hildegard Bürkle, die sich seit bald 10 Jahren aktiv bei diesem Angebot der Schönstattbewegung Frauen und Mütter engagiert, am Donnerstag. Doch die Antworten auf die Rundfrage per eMail und die vorgeschlagene Alternative sind eindeutig. Ute L. und Elisabeth R. kommen auf jeden Fall: „Wir freuen uns so sehr auf die Liebfrauenhöhe, egal was wir machen. Hauptsache meditativ und Hauptsache Liebfrauenhöhe.“ Ebenso wollen die drei Freundinnen aus Wilsingen „auch bei schlechtem Wetter“ kommen. „Uns geht es vor allem um die Auszeit, um Zeit für uns zu haben.“

Fotos Lämmle

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Lichterrosenkranz Bitte Licht löschen Bereit sein Start im Nieselregen

Was diese Veranstaltung ausmacht und was ihnen daran so wichtig ist, benennen die Teilnehmerinnen ganz konkret. Für Anita S. ist es der „Wechsel von Bewegung an der frischen Luft und meditativen Elementen“. Monika S. tut „die Kombination von Aktivität und Stille“ gut. Ihre Freundin Monika A. sucht hier vor allem Zeit und Ruhe, um „sich den wesentlichen Fragen des Lebens“ zu stellen.

Genau dazu regt das Thema an „Nur für heute Leben“, das in verschiedenen Elementen aufgegriffen wird. Die Texte und Impulse beim Wandern auf dem Sebastian-Blau-Weg regen einerseits zur Selbstreflexion an: „Lebe ich stärker in der Vergangenheit oder in der Zukunft?“ Und andererseits geben sie Hilfestellung zur Umsetzung des bekannten Tolstoi-Zitates von der wichtigsten Stunde, dem bedeutsamsten Menschen und dem notwendigsten Werk.

Der Gottesdienst am Samstagmorgen führt die Teilnehmerinnen in die Tiefe. Paul Odoeme hat als Evangelium die Stelle mit dem Aufruf zur Wachsamkeit gewählt: Ihr kennt weder den Tag noch die Stunde. „Bereit sein“, so übersetzt er das Tagungsthema in der Predigt.

Der Lichter-Rosen-Kranz am Freitagabend lädt zum Loslassen und Abgeben ein – einer wichtiger Komponente, um im Heute leben zu können. „Für meine Partnerschaft, die gerade im Argen liegt“, „für meine Mutter, die sich so viele Sorgen macht und der ich ein Vater unser versprochen habe“, „für Sybille, die mich gebeten hat, ein Kerzle für sie zu entzünden“. Durch das Entzünden der Lichter, die teils sehr persönlichen Anliegen und das gemeinsame Beten entsteht eine dichte Atmosphäre. „Jetzt noch fünf Minuten das Licht löschen“, erbittet A. Schenzle. „Das war jetzt genau richtig“, kommentiert Ute L. diese Stunde.

Am Samstag verabschieden sich 13 zufriedene, dankbare Frauen wieder von der Liebfrauenhöhe. Und das Wetter? Am Freitag lächelt am Nachmittag zwischendrin die Sonne. Und am Samstag dauert der Nieselregen nur bis zum Augenblick der Ankunft am Start auf den Wanderweg. „Ewig schade“ wäre es gewesen, hätten wir uns an die Prognosen gehalten