in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

 

Sr. M. Anika Lämmle. Dass das Thema „Zufall, Schicksal oder Gott“ genau richtig ist beim Workshop „Mehr Lebenslust“, hat sich bei diesem letzten – und wieder ausgebuchten – Workshoptermin eindeutig gezeigt. Denn darin sind sich die Teilnehmerinnen einig: Die „Teilnahme am Workshop“ ist eine konkrete Möglichkeit, glauben zu lernen, „Gott in und hinter dem zu finden, was in meinem Leben, in der Welt geschieht“.

Fotos im nachfolgenden Bericht: Lämmle und Baumann

1_Teilnehmerinnen 2_Erarbeitung_des_Themas 3_Kaffeetafel_Lebenslust 5_Feuer

Petra R., die fast jeden Termin wahrnimmt, sagt, dass „die Meditation im Schönstattkapellchen, die den Tag abrundet, nie fehlen“ dürfte, weil sie jedes Thema auf die spirituelle, religiöse Ebene hebt und mit Maria in Beziehung bringt. Dieses Mal tangiert das Thema in sich schon diese Ebene, bewegt die Herzen noch tiefer gehend als sonst und wirft auch viele Fragen auf. Deshalb ist der Austausch in kleinen Gruppen hilfreich. Die Arbeit mit Texten von Pater Kentenich spricht an, besonders sein Vergleich unseres Lebens mit einem Teppich ist lebensnah und hilft, eigene Lebenssituationen in einem anderen Licht zu sehen.

Engagiert lassen sich die Teilnehmerinnen darauf ein, sich das Thema nach einer Methode zu erarbeiten, in der verschiedene Sichtweisen angelegt werden:

Im ersten Schritt mit Blick auf die faktischen Gegebenheiten stellen die Frauen u. a. fest: „Gott ist unsichtbar.“ „Es gibt den Tod.“ Es gibt „verschiedene Religionen“ und die immer größer werdende Gruppe der Konfessionslosen und Atheisten etc.

Bei der Frage nach der emotionalen Befindlichkeit im Blick auf das Thema tut es im zweiten Schritt gut, alles Nichtverstehen, die Zweifel, die vielen ungelösten Fragen einfach aussprechen, ins Wort bringen zu können.

Die unüberschaubare „Vielfalt der Erklärungsmöglichkeiten“, „Ungerechtigkeit“, „Naturkatastrophen“, „Gewalt“, die „Vielfalt der Religionen, die die Bündelung auf gemeinsame Ziele, z. B. den Frieden“ verhindert etc., werden im dritten Schritt als objektiv negative Gründe zum Thema festgehalten.

Die objektiv positive Gründe werden im vierten Schritt u. a. so benannt: „der Mauerfall“, „Orte der besonderen Gottesbegegnung“, die Tatsache, dass „Menschen, die glauben, … nachweisbar leichter“ leben, das Glaubenszeugnis von Menschen (bis zur Hingabe des Lebens), die Einzigartigkeit und Originalität jedes Menschen.

Als es im fünften Schritt um die praktischen Schritte geht, Gott im persönlichen Leben und im Weltgeschehen entdecken zu lernen, wird u. a. „Pflege der Dankbarkeit“ genannt und der Rat, sich nicht in die Warum-Frage hineinzusteigern, sondern nach dem Wofür zu fragen. Den Beitrag „Orte aufsuchen, die eine andere Perspektive zeigen“, konkretisieren die Frauen spontan mit „Teilnahme am Workshop“. Das entspricht der Erfahrung von Elsbeth Lambarth, die schlicht bekennt: „Meinen lebendigen Glauben habe ich auf der Liebfrauenhöhe gefunden.“

Den Abschluss findet Carmen R. dieses Mal „besonders bewegend“, den Zug mit brennenden Fackeln zuerst zum Schönstattkapellchen und danach zum Feuerbecken, in dem die Zettel mit allen Anliegen und Fragen verbrannt werden.

Über die Hälfte der Teilnehmerinnen verabschiedet sich mit einem fröhlichen „Auf wiedersehen“, denn sie haben sich direkt schon zum nächsten Workshop-Termin angemeldet.