in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

 

Viva Schönstatt in Madrid!

- „Wo geht´s bei dir denn dieses Jahr hin in den Urlaub?“
- „Zum Weltjugendtag nach Madrid.“
- „Aha, ja dann, erhol´ dich mal gut im sonnigen Spanien.“

Solche oder so ähnliche Gespräche kennen wir wahrscheinlich alle- von vor dem WJT. Die Reaktionen gehen von Unverständnis über Unwissenheit, was das nun eigentlich bedeutet, bis hin zu Interesse für diese andere Art von „Urlaub“.
Vor dem WJT ist nicht nach dem WJT. Ob wir nun alle frisch erholt sind? Ich denke, in einer gewissen Weise konnten wir ganz besonders auftanken, das Herz wieder ganz erfüllen lassen von der Liebe Gottes.

 

Was sind für mich die Geschenke, die mir die Zeit in Madrid mitgegeben hat?Wjt-Madrid
Als erstes fällt mir die unglaublich gute Gemeinschaft ein. Gemeinschaft unter uns Schwaben- „Wer ein Schwabe ist, der klatsche in die Hand! Wer ein Schwabe ist, der klatsche, wer ein Schwabe ist, der klatsche, wer ein Schwabe ist, der klatsche in die Hand!“ Es war einfach wunderbar, als so große Schönstatt-Schwabengruppe in Madrid einzufallen. Das ist schon etwas ganz Besonderes, das gibt es nicht alle Tage- Danke an jeden einzelnen, der dabei war und so dazu beigetragen hat, dass diese Gemeinschaft entstehen konnte. 10Tage lang Zeit füreinander und miteinander, sich besser kennenlernen, Neuen, aus anderen Abteilungen begegnen. Ihr seid einfach wunderbar!


Rta-Festival_Madrid  Aber natürlich gibt es noch mehr als uns Schwaben- Schönstatt international!
  Das wurde bei dem RTA-Festival ganz  besonders erfahrbar.
  Was für ein schönes Gefühl das doch ist, sich als weltweite Schönstattbewegung vernetzt und verbunden  zu fühlen.
  Da ist man daheim, geborgen, da ist Vertrauen da- bei den anderen und ganz besonders im Heiligtum. Und wir alle sind berufen und   gesandt,  lebendige Krone für die Kirche zu sein! Ein Auftrag, der in unser Leben, unseren Alltag hinein wirkt,  über das RTA-Festival   hinaus  sind wir mit unseren Herzen verbunden.
 

Ja, die Kirche! Lebendige Kirche, das ist der Weltjugendtag. Begegnung mit anderen Nationen, Kulturen, Sprachen, Stimmung  und Singen in der Metro, Austausch von Kleinigkeiten und guten Worten mit dem, der mir über den Weg läuft. Offenheit und  Zutrauen und vor allem eine große Freude, die von IHM kommt und die ganz besonders spürbar wurde.

Pilgererfahrung. Wir sind als große Gemeinschaft der Gläubigen, als junge Christen, unterwegs zu Gott. Weggemeinschaft.Wjt-Madrid2
Da ist es manchmal anstrengend, da wird hin und her geschoben, gedrückt, da gibt es gerade kein Wasser und nirgendwo eine Toilette in Sicht. Da schmerzen die Beine und die Sonne brennt auf den Kopf. Aber da sind wir auch nie alleine. Da gibt es ein liebes Wort und ein gutes Gespräch unterwegs. Da teilt jemand sein Essen mit mir oder schenkt mir sogar seine Essensmarke ; ) Da treffe ich plötzlich auf Menschen, die unerwartet freundlich sind und mir den richtigen Weg zurück zeigen. Mich von dir, Gott, überraschen lassen. Das ist das Leben pur mit all seinen Facetten. Intensiv das Schwere erleben und danach das intensive Glück. Das macht doch das Leben in seiner Tiefe aus, so ist es reich und bunt und weit und voll lebendig.


Wjt-Madrid3 Grenztreff. Schönstatt live. Alles inklusive. Cuatros vientos: der Pilgerweg, der Nachmittag, die Nacht auf dem  Flughafengelände, die Feier mit dem Papst- für mich eine ganz intensive Grenzerfahrung. „Ich kann nicht mehr,  das  Gepäck ist viel zu schwer“ - „Das Wasser wird knapp.“ - „Zwei unserer Mädels sind ohnmächtig geworden,  wir  müssen Sanitäter suchen.“ - „Die Sonne sticht erbarmungslos, der wärmste Tag unserer Zeit in Madrid und  es gibt  keinen Quadratzentimeter Schatten.“ – „Es wird ein Gewitter geben und wir haben keinen Schutz.“ Die  Feuerwehr, die  durch die Mengen fährt und Menschen, die angerannt kommen und sich wie Pflanzen nach dem  Wasser  ausstrecken. Eine Stunde lang unterwegs um Wasser holen zu gehen, für sich und die anderen. Sich in  Rettungsdecken einhüllen- und möglichst nicht bewegen. Das sind einige Eindrücke und Erlebnisse, die wir in  Deutschland wohl nicht so gemacht hätten, Wege, die ich von mir aus eher nicht gegangen wäre, Erfahrungen,  die  nicht geplant waren, die ich aber vor allem im Nachhinein nicht missen möchte. An die eigenen Grenzen  kommen,  sich als Gemeinschaft tragen, nacheinander schauen. Und dabei spüren dürfen, wie trotz der  angespannten  Atmosphäre ein so guter, friedlicher Geist auf allem liegt: Kein Drängeln in der Warteschlange,  kein Mosern, kein  Lästern. Und das unter diesen Umständen. Und ich merke: Du wirkst in mir- grenzenlos.

Die Zeit in Madrid tut so unglaublich gut und stärkt für den Alltag, vielleicht sogar mehr als der ein oder andere „richtige“ Sommerurlaub am Strand. Und das wirkt in unsere Jugendarbeit, unsere Abteilungen hinein, die vielen Erlebnisse und Erfahrungen, die verbinden. Vor allem aber wurde die Freude in unserem Herzen wieder neu entfacht- also: Frisch erholt?! Jedenfalls lebendig und begeistert von der Liebe Gottes, und persönlich gestärkt für den Platz, wo du stehst.
Katharina Hager